Die Geschichte beginnt im 18. Jahrhundert, als spanische Kolonisten die ersten Kaffeepflanzen nach Kuba brachten. Doch erst Ende des Jahrhunderts, im Jahr 1789, kam es zu einem entscheidenden Wendepunkt: Französische Kaffeeplantagenbesitzer, die vor der Haitianischen Revolution flohen, fanden auf der Insel Zuflucht. Sie kamen mit ihrem Fachwissen und errichteten ihre ersten Plantagen in den Bergen Ostkubas – insbesondere in der Sierra Maestra –, wo das kühle Klima, die mineralreichen Vulkanböden und die Höhenlage ein außergewöhnliches Terroir boten.
Seit Jahrzehnten gedeihen in diesen fruchtbaren Böden im Schatten hoher Bäume Arabica-Kaffeebäume – vor allem der Sorten Typica, Bourbon oder Caturra. Der Kaffee wurde von Hand gepflückt, sorgfältig verarbeitet, oft im Waschverfahren, und unter der tropischen Sonne getrocknet. Das Ergebnis: eine weiche, ausgewogene Tasse mit Noten von dunkler Schokolade, Haselnuss und manchmal sogar Edelholz oder hellem Tabak, typisch für das kubanische Terroir.
Sierra Maestra-Kaffee ist nicht nur ein landwirtschaftliches Produkt, sondern auch ein lebendiges Kulturerbe. Die Überreste der ersten „Fincas“ (Kaffeeplantagen), die alten Saumpfade, die Kolonialgebäude … all dies ist Teil einer Landschaft, die heute zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Eine Hommage an diese vergessene, aber immer noch lebendige Geschichte.
Nach der kubanischen Revolution in den 1960er Jahren wurde die Kaffeeindustrie verstaatlicht. Die Produktion ging zurück, doch in der Sierra Maestra gelang es einigen Kooperativen, ihre Traditionen zu bewahren. Noch heute bauen Familien in diesen abgelegenen Bergen Kaffee an wie ihre Vorfahren – mit tiefem Respekt vor Natur und Land.
Wenn Sie sich für einen Kaffee aus der Sierra Maestra entscheiden, schmecken Sie mehr als nur eine Herkunft: Es bedeutet, mit einem Erbe in Berührung zu kommen, einem rebellischen und fruchtbaren Land, wo sich Natur und Geschichte in jeder Tasse treffen.